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Donnerstag, 27. Januar 2011

Helmut-Kohl-Stadt Dresden

Die Mainstreampresse (DuMont) jubelt über die Bilder von 1989 „die um die Welt gingen“, d. h. ihre Bilder sächsischer Prinz-Heinrich-Mützen-Träger vor der Bühne, die für den westdeutschen Bundeskanzler in Dresden zusammengezimmert wurde. (Doch es gab auch andere.) Dort habe Helmut Kohl die Rede seines Lebens gehalten. 
Was die Mietmedien heutzutage nicht berichten sind die historischen Hintergründe: Kohl und seine Höflinge kamen - beseelt von der eigenen Arroganz - als Okkupanten. Zur Erinnerung. Wir schreiben das Jahr 1989. Die DDR ist ein selbständiger Staat. Die Regierung unter Ministerpräsident Modrow hatte eben erst die Stoph-Regierung abgelöst und berief Bürgerrechtler als Minister in die Regierung. In Leipzig – nicht Dresden – waren die Leute zu den Montagsdemos auf die Straßen gegangen. Der Ruf war "Wir sind das Volk." Kein Wort, kein Transparent über Deutsche Einheit oder D-Mark.  Das Ziel war ein Umbau der Zustände in der DDR, eine Reform des DDR-„Sozialismus“. Die Bürger von Leipzig haben den Umschwung in der DDR herbeigeführt, von wem auch immer bezahlt oder initiiert. Auch auf der friedlich-ironischen Demo am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz mit 1 Million Menschen, wo der SED-Wendehals Schabowski ausgebuht und der Anwalt Gysi bejubelt wurde, war überhaupt keine Rede von Deutscher Einheit! Das war nicht das Ziel der Demonstranten, auch nicht in der Vergangenheit. (Die Berliner übrigens waren schon immer kritischer und realistisch. Wann immer aus dem offenbar vom Opportunismus-Virus befallenen Dresden noch 99% für die Nationale Front bei der DDR-Volkskammerwahl gemeldet wurden, waren es in Berlin schon immer deutlich weniger - trotz Wahlfälschung.) Und vor diesem Hintergrund taucht plötzlich Kohl ungefragt in der DDR auf. Nicht in Berlin, nicht in Leipzig, sondern in Dresden. Die DDR-Regierung unter dem in Dresden lebenden Ministerpräsidenten Modrow wurde gar nicht gefragt. Apropos Modrow. In den 80ern legte sich der bodenständige, beliebte Modrow als Reformer mit Honecker an. Sogar die DDR-Medien berichteten, dass das SED-Politbüro eine Kommission nach Dresden schickte, um für Ordnung zu sorgen. Und so galt Modrow – wohlgemerkt vor der Wende - auch den Westmedien als oppositioneller Reformer. Das änderte sich nach der Wende, als sich herausstellte, dass Modrow es ehrlich gemeint hatte und kein Wendehals war. Und nun auf einmal tauchen im Dezember 1989 gleichzeitig mit Kohl die Losungen von der DM-Mark und der deutschen Einheit auf. Dem überwältigten und „überraschten“ Helmut bleibt nun gar nichts anderes übrig – als zuzugreifen. Wer’s glaubt. 
Dass unter der Führung der „christlichen“ und liberalen Einheitspartei in Dresden Seltsames vorgeht, hat schon die Arie um den unter Amnesie leidenden  (s. Die spinnen die Sachsen) Gorbatschow gezeigt.
Und nun will man in Dresden für Kohl ein Denkmal errichten. Helmut Kohl, der nichts für die Wende in der DDR tat, außer zuzugreifen. Der Helmut Kohl aus der Leuna-Affäre, über die auf wundersame Weise die Akten aus dem Kanzleramt verschwanden, und in der die politisch weisungsgebundene Staatsanwaltschaft nur lustlos ermittelte. Der Helmut Kohl, der in der CDU-Parteispenden-Affäre illegale Millionen-Parteispender nicht offenbarte, weil er sein „Ehrenwort“ gegeben hatte. Wieder kein Grund für die Oberen in Justizministerium und Staatsanwaltschaft zu ermitteln und ihn zu strafrechtlich zu verfolgen. Aus der bayrischen Staatsanwaltschaft „verschwindet“ die Festplatte von Max Strauß mit den Beweisen spurlos. Der ermittelnde Augsburger Staatsanwalt Jörg Hilliger kommt auf merkwürdige Weise ums Leben. Der Helmut Kohl, der schon in der Flick-Parteispenden-Affäre vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss einen „Blackout“ hatte. (Erfindung von Widerstands-Saboteur Heiner Geißler).  Der Helmut Kohl der 1985 mit Ronald Reagan auf dem Wehrmachts- und SS-Friedhof in Bitburg einen Kranz niederlegte.
Und dieser Kohl soll nun ein Denkmal in Dresden bekommen. Warum nicht auch eins für Sachsen-Paule? Der hat weit weniger Dreck am Stecken.
Man könnte den Glauben an die Weltstadt Dresden verlieren, wenn es dort nicht auch politischen Widerstand gegen Konservatismus und Nazis gäbe.

Freitag, 21. Mai 2010

Gorbatschow - unvergessene Zitate

Heute fiel mir wieder eins in die Hände. Der muster-opportunistische und wohl deshalb hierzulande so geliebte Gorbi hat uns wunderschöne geflügelte Worte hinterlassen. Wir wollen alle Zitate der Nachwelt erhalten, gerade weil einige auf wundersame Weise immer wieder aus dem Internet verschwinden.
So schrieb der Genosse Generalsekretär Michail Sergejewitsch Gorbatschow - drei Jahre bevor er heldenhaft das Volk der DDR aus der Knechtschaft befreite und die Mauer eigenhändig niederiss - in der Zeitschrift der Kommunistischen Partei der Sowjetunion KPdSU, "Kommunist", Ausgabe 6/86 zum Thema US-Imperialismus und "Neoglobalismus":
Der "...besteht in der völligen Missachtung der allgemeingültigen Normative der internationalen Beziehungen, im Eingriff in die Souveränität von Staaten und in dem hoffnungslosen Versuch, den Völkern das Recht zu nehmen, sich ihr Leben nach ihrem Willen aufzubauen."
Wie kommt er denn auf so was? Bloss weil Amerika samt buckliger Verwandtschaft die demokratischen Regierungen von Grenada, Chile und ein paar Dutzend andere stürzte, in Vietnam Kollateralschäden aufgezwungen bekam, vom bösen Saddam Hussein verführt wurde, im Irak einzumarschieren und in Afghanistan den armen Bauern beim Pflegen von Mohnfeldern hilft? Gott sei Dank hat Gorbi seinen Fehler eingesehen und sich auf die für ihn richtige Seite geschlagen. (Sich immer selbst verleugnen müssen, das kann schon nerven.) Dafür lieben ihn die imperialistischen, opportunistischen, faulenden, parasitären Kräfte. Zu Recht, Gorbi.

Donnerstag, 11. März 2010

Gorbatschow, Alkohol und Mövenpick

Zu Gorbatschow ist fast alles gesagt. Wäre da nicht die ARD, die ein überflüssiges Jubiläum hervorkramt, um den Totengräber der UdSSR zu feiern. Eine interessante Parallele bliebe da noch. Gorbatschow hat als Ursache einer erheblichen ökonomischen Krise den Alkoholkonsum ausgemacht und wurde so zum „Mineralsekretär“. Die deutsche schwarz-gelbe Regierung tut 2010 so als wäre die grundlegende Krise des Kapitalismus nur ein temporäres Manko und kontert mit der revolutionären Senkung der Mehrwertsteuer für Hotels. Der Volksmund bringt es auf den Punkt. Die FDP wird zur Mövenpick-Partei. Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, kommt zu spät und den bestraft bekanntlich…. Genau. Keiner der Vorsteher einer ost- oder westdeutschen Regierung der letzten 30 Jahre beendete seine Amtszeit so wie er sich das vorgestellt hatte.

Sonntag, 14. Februar 2010

Gorbi der Starke - Die spinnen die Sachsen.

Gorbatschow hat am Sonntag den Dresden-Preis bekommen, dieser Hoffnungsträger. Dass die Geschichte immer von den – vorübergehenden - Siegern nach deren Belieben geschrieben wird, ist hinlänglich bekannt. Dass Geschichte sich nie so abgespielt hat, wie sie uns erzählt wird, auch. Das wissen vielleicht sogar einige Vertreter der Arbeiterklasse noch heute. Die Geschichtsdarstellung in Deutschland erinnert allerdings inzwischen an Schizophrenie im Endstadium. Gorbatschow als Messias hinzustellen, der die Welt verändert hat, zeugt von Populismus und Ahnungslosigkeit. „Gorbi“ hat von sich aus gar nichts verändert; er hat kapituliert, verraten und gelogen. Nur ein winziges oft unterschlagenes Detail zur Erinnerung: Gorbatschow als Generalsekretär der Kommunistischen (!) Partei der Sowjetunion war der Oberste Chef der „Bruderländer“. Seine Truppen standen 1989 in der DDR und hätten eingegriffen. Sie wurden nicht von Moskau aus, sondern von Berlin in den Kasernen gehalten. Krenz war damals SED-Chef! Die Grenzregimes der Warschauer-Pakt-Länder waren keine nationale Erfindung, sondern angeleitet vom „großen Bruder“. Die Grenztruppen der Sowjetunion unterstanden vollständig dem KGB. Gorbatschow war deren aller Befehlshaber und unstrittig der Boss von Egon Krenz. Gorbatschow wird dafür bis heute in den Himmel gelobt und Krenz ging ins Gefängnis. Von politischer Justiz, Manipulation oder Geschichtsfälschung kann hier natürlich keine Rede sein. Weit gefehlt. Ehrenhafte und so objektive wie sympathische Historiker der Siegerkategorie vom Schlage eines Hubertus Knabe oder Guido Knopp werden das bestätigen. Doch vielleicht fragen wir lieber jemanden der sich auskennt. Vorausgesetzt Sie sind dem Bildungsauftrag des Feuilletons der BILD nicht erlegen, eröffnen sich interessante Einblicke in die Leistungen des Dresden-Preisträgers Gorbatschow. Nämlicher Egon Krenz, der Gorbatschow schon lange kennt, berichtete am 24. 10. 2009 in einer Rede, dass Gorbatschow im April 1986 - also drei Jahre vor deren Fall - die Mauer am Brandenburger Tor besichtigte, wo ihm der Ostberliner Stadtkommandant ausführlich alles erklärte. Ich meine, falls Gorbatschow als Chef des Warschauer Paktes nicht das über den "antifaschistischen Schutzwall" gewusst hätte, was jeder Pionier mit 7 Jahren wusste, dann hat er es spätestens damals erfahren. Originalton Krenz: „Er hat damals einen ziemlich neutralen Text, der ihm durch die sowjetische Botschaft für einen Eintrag ins Ehrenbuch vorbereitet war, abgelehnt und statt dessen einen eigenen eingetragen. Und der lautet so:
‚Am Brandenburger Tor kann man sich anschaulich davon überzeugen, wieviel Kraft und wahrer Heldenmut der Schutz des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden vor den Anschlägen des Klassenfeindes erfordert. Die Rechnung der Feinde des Sozialismus wird nicht aufgehen. Das Unterpfand dessen sind das unerschütterliche Bündnis zwischen der DDR und der UdSSR sowie das enge Zusammenwirken der Bruderländer im Rahmen des Warschauer Vertrages. Ewiges Andenken an die Grenzsoldaten, die ihr Leben für die sozialistische DDR gegeben haben. 16.4.1986 M. S. Gorbatschow.‘
Nicht einmal zehn Jahre später wird er bei einem Besuch einer Berliner Oberschule sagen: »Wenn ich mich an die Mauer in Berlin erinnere, spüre ich heute noch Entsetzen …« Als er noch Macht hatte – auch über diese Grenze – hat er dieses Entsetzen vor uns »versteckt« und Erich Honecker kritisiert, weil dieser 1987 in seiner saarländischen Heimat davon gesprochen hatte, daß das Grenzregime eines Tages so sein könne, wie das zwischen der DDR und Polen bzw. der Tschechoslowakei, wenn sich die Beziehungen der beiden deutschen Staaten verbessern. Anfang der neunziger Jahre traf ich Gorbatschow erneut in Berlin. Jetzt fragte er mich: »Wurde denn wirklich an der Grenze geschossen?«" Was ist das, wenn nicht Heuchelei, Täuschung, Lüge? Der Homo germanicus mitlaeuferensis möge mal in Russland fragen, was sie von „Gorbi“ halten. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, auf einen Russen zu treffen, der die exotische Verehrung in Deutschland für einen Blender nicht versteht. Doch diese Art von Entzückung hat in Sachsen ja Tradition, wie August der Starke beweist. Der hatte von sich auch behauptet, Silberteller zusammenrollen und Hufeisen verbiegen zu können oder er habe 364 Kinder gezeugt. Und die arglosen Sachsen haben ihm geglaubt. Doch die glauben ja auch an Sachsen-Paule.